Anwendungen der DNA-Chiptechnologie in der Krebsforschung.
Bjoern Fritz, Felix Kokocinski, Joerg Schlingemann und Meinhard HahnBioSpektrum Special 2003 1, 78-83
Tumore sind nach heutigem Wissen auf Akkumulation genetischer Veränderungen in einzelnen somatischer Zellen zurückzuführen, wobei spezifische Schlüsselgene betroffen sind. Deren Produkte erfüllen essentielle Funktionen in Kontroll- und Regulationsmechanismen, die in gesunden Zellen Wachstums- und Teilungsaktivität auf die Bedürfnisse des Körpers abstimmen. Entgehen Zellen dieser Kontrolle, so kommt es zu unkontrollierter klonaler Proliferation und letztlich zur Tumorentwicklung. Durch Mikroevolutionsprozesse reichern sich in der DNA u. a. Punktmutationen, Alleldeletionen von Tumorsuppressorgenen sowie Amplifikationen von (Proto)-Onkogenen in Tumorzellen und deren Vorläufern an. Viele Gene werden zudem fehlreguliert und zeigen veränderte mRNA- und Protein-Expressionsmuster. Bereits heute werden Erkenntnisse der Molekularen Medizin über solche genetischen Veränderungen für Diagnose, Prognose und Therapie genutzt. Wesentliche Grundlage hierfür sind leistungsfähige und zuverlässige Detektionsverfahren wie sie mit der DNA-Chiptechnologie zur Verfügung stehen.
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